Aus der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Litzendorf – wie alles begann
Im Jahre 1835 entwarf das damalige Bezirksamt eine Feuerlöschordnung und fasste die Dörfer Litzendorf, Pödeldorf, Naisa, Melkendorf, Schammelsdorf und Lohndorf zu einem „Feuerlöschdistrikt“ zusammen. Bei entstandener Feuersbrunst waren die Einwohner dieser Orte schuldig und gehalten, einander zu unterstützen.
Seit 1864 war nachweislich bekannt, dass die genannten Dörfer eine gemeinsame Löschmaschine besaßen, für die 1870 sogar eine „Aufbewahrungshalle“ am westlichen Ausgang von Litzendorf beim Anwesen Pankraz Dorsch errichtet wurde, da das Gerät in der vorherigen Unterbringung, einer alten Scheune, zu sehr der Verschmutzung ausgesetzt war.
Die Gemeinden wurden immer wieder aufgefordert von sich aus Freiwillige Feuerwehren zu gründen, damit Ordnung und Disziplin in die Löschmannschaften kämen und größere Feuersbrünste in Bayern mehr und mehr verschwinden würden.
Auf Betreiben des damaligen Bürgermeisters Josef Hummel und des Lehrers Heinrich Schreier wurde am 15. Januar 1873 im Schwanenwirtshaus die Freiwillige Feuerwehr Litzendorf gegründet.
Eine wesentliche Verbesserung des Feuerschutzes sorgte 1966 dafür, dass die Anschaffung eines Feuerwehrautos (Tragkraftspritzenfahrzeug, Ford Transit von der Fa. Paul Ludwig aus Bayreuth) erfolgte und der Wehr ein Gerätehaus in der Geisfelder Straße zur Verfügung stand.
Im Jahre 1978 wurde die Freiwillige Feuerwehr Litzendorf an die Funkalarmierung angeschlossen. Diese Neuerung war mit einem entscheidenden Zeitgewinn bei der Alarmierung verbunden. Bisher wurde dir Sirene per Hand vom zuständigen Kommandanten ausgelöst, der wiederum von der Einsatzstelle vorher angerufen wurde.
In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde am 15.12.1983 im Gasthaus Krapp der heutige Feuerwehrverein Litzendorf gegründet.
Aufgrund der stetig steigenden Anforderungen an den Ausbildungsstand der Feuerwehrleute wurde im Jahre 1983 der Antrag auf Beschaffung von Atemschutzgeräten gestellt. Es wurden insgesamt vier Atemschutzgeräte angeschafft. Je zwei wurden in Litzendorf und Schammelsdorf untergebracht. Die Ausbildung fand noch im selben Jahr am Standort selbst statt. Der erste Einsatz unter Verwendung von Atemschutzgeräten war bei einem Scheunenbrand im Januar 1984 in Litzendorf.
Um eine schlagkräftigere Fahrzeugausstattung zu gewinnen, wurde 1983 ebenfalls ein Antrag für die Beschaffung eines Tanklöschfahrzeuges TLF 16/25 gestellt. Im September 1985 fand die Segnung des Fahrzeugs durch den damaligen Dekan Pfarrer Josef Panzer statt.
In der zweiten Hälfte der 80er Jahre drohte die Wehr zu überaltern. In diesem Zuge wurde verstärkt Jugendwerbung betrieben und insgesamt 14 Jugendliche für die Wehr gewonnen werden. Aus diesem Grund wurde bei der Jahreshauptversammlung 1988 offiziell die „Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Litzendorf“ gegründet.
1990 ging mit der Kommandantenwahl eine Ära zu Ende. Hans Fleischmann führte die Freiwillige Feuerwehr seit 1969 und somit für 21 Jahre. Hierfür wurde er zum Ehrenkommandanten ernannt und mit dem goldenen Vereinsabzeichen ausgezeichnet.
Mit der Beschaffung des Tanklöschfahrzeuges TLF 16/25 wurde die Fahrzeughalle in der Geisfelder Straße zu klein und bot auch keine Möglichkeit, die Ausrüstung sachgemäß zu pflegen und zu warten. Gegen Ende der 80er Jahre kaufe daher die Gemeinde Litzendorf im Einmündungsbereich der Straßen „Im Tal“ und „Bergstraße“ zwei Grundstücke, um darauf ein neues Gerätehaus zu errichten. Im August 1992 wurde mit dem Bau des neuen Feuerwehrhauses begonnen. Nachdem das Gebäude soweit fertig gestellt war, führten die Mitglieder der FFW Litzendorf die Maler- und Tapezierarbeiten sowie weitere Arbeiten im Innenbereich aus. Insgesamt wurden dafür ca. 2.000 Arbeitsstunden aufgewendet. Am 23. November 1993 fand der Umzug in das neue Feuerwehrhaus statt. Die offizielle Übergabe und Einweihung fanden am 1. Mai 1994 statt.
Bildquelle: Familie Pawlitschek, Familie Weidner, Feuerwehr Litzendorf